Batteriesäurekabel

Alle Fragen und Antworten rund um die Technik der Venture
Antworten
Ingo
Beiträge: 8
Registriert: Dienstag 7. Juni 2011, 14:04
Wohnort: 22419 Hamburg

Batteriesäurekabel

Beitrag von Ingo »

Hallo alle zusammen! Ich benötige mal Hilfe. Das Kabel bei meiner XVZ 12T für die Batteriesäurestandsanzeige ist defekt. Kann mir jemand sagen, was das für ein Wiederstand ist ( Wert ) oder hat jemand vieleicht so ein Kabel rumliegen, das er nicht mehr benötigt? Für schnelle Hilfe wäre ich sehr dankbar, das rote Lämpchen nervt. Grüße aus Hamburg Ingo
Ingo
karsten-30

Re: Batteriesäurekabel

Beitrag von karsten-30 »

Hallo Ingo,
ich wollte den Experten im Forum gerne den Vortritt lassen. Da sich aber bisher niemand gemeldet hat schalte ich mich mal ein.
Das Kabel bei meiner XVZ 12T für die Batteriesäurestandsanzeige ist defekt.
Was meinst Du genau damit? Ohne genauere Angaben kann ich jetzt nur mutmaßen.

Ich hatte mal eine XVZ13T, wo ich eine Blei-Gel-Batterie kaufte. Soweit ich mich erinnere ist am Kabelende, was man in die Batterie zum Säurestand steckt, kein Widerstand drin bzw dazwischen. Es ist nur ein säureresistenter Stift. Das bestätigt auch der Schalplan:

Bild

Ich habe übrigens dazu vor einem Jahr schon mal was geschrieben. Guckst Du hier:
viewtopic.php?f=5&t=1458&p=6679#p6679

Jetzt kommt es darauf an: Ist bei Dir der Stift weg, den Du ersetzen willst, oder hast Du Dir eine Batterie gekauft (wie ich damals), wo kein Extraloch für diesen Stift vorgesehen ist? Ich kann Dir nur bei letzterem helfen.
Das betroffene Kabel sollte Weiss/Rot sein. Es geht direkt in die Armatur (Tachoarmatur):

Bild

Um die Warnlampe auszuschalten nehme Dir einen 2,2kOhm Widerstand, löte ihn in diese Leitung (ich habe den Säurestift abgeschnitten und den Widerstand stattdessen angelötet) und verbinde ihn mit einer Leitung vom Zündungsplus. Sollte die Warnlampe immer noch brennen versuche es mit einen 1,5kOhm oder einen 1kOhm Widerstand. Gehe in dieser Reihenfolge vor, also fange mit dem höchsten Wert an, danach nehme den nächsten niedrigeren. Irgendwann muss die Warnlampe aus sein.
Wie gesagt, solltest Du einen Ersatz für den Säurestift suchen, vergiss diese Antwort und schaue Dich um, wer zB. einen Kabelbaum verkauft (zB. in der Bucht, suche auch in der Bucht im Amiland).
Ich hoffe, dass Dir dieser Hinweis etwas weiterhelfen konnte.



Gruss

Karsten
heinz nilges
Beiträge: 18
Registriert: Sonntag 20. November 2011, 19:24
Wohnort: 47877 Willich

Re: Batteriesäurekabel

Beitrag von heinz nilges »

Hallo ingo.
Ich hatte gleiche problem nach Batterietausch.Habe das Kabel an Batterie dauerplus angeschlossen und
alles war wieder ok.Habe den Tipp von einem Yamahaschrauber aus einer Werkstatt bekommen.
Gruss Heinz.
Ingo
Beiträge: 8
Registriert: Dienstag 7. Juni 2011, 14:04
Wohnort: 22419 Hamburg

Re: Batteriesäurekabel

Beitrag von Ingo »

Hallo Karsten, vielen Dank für die ausführliche Antwort. Das Kabel hat ein Wiederstand oder Diode dazwischen, was ich aber nicht so richtig definieren kann. Aber dieses Problem hat sich mittlerweile erledigt, da ich im Netz eine Originalbatterei mit diesem Kabel dazu gefunden habe. Das Kabel ist also neu und wieder i.o.. Ich habe mittlerweile ein größeres Problem. Mir ist die Batterie geplatzt, weil sie wahrscheinlich überladen wurde. Die Batterei wird mit 16-19 Volt geladen. Regler habe ich schon ausgetauscht, das gleiche. LiMa i.o.. Ich bin ratlos. :(

Danke auch an Heinz, gut zu wissen, wenn ich auch mal auf Gel-batterei umsteigen sollte.

Gruß Ingo
Ingo
karsten-30

Re: Batteriesäurekabel

Beitrag von karsten-30 »

Hallo Ingo,
ach Du liebe Zeit. Du hast aber auch Pech... :(
Regler habe ich schon ausgetauscht, das gleiche. LiMa i.o.. Ich bin ratlos.
Messe zuerst mal die Masseverbindung der Batterie, also das Massekabel was an der Batterie verbunden ist, irgendwo gegen den Rahmen, ob es quasi fast Null Ohm hat. So um die 1 Ohm herum ist ok. Wenn ok dann als nächstes die Masseverbindung des Ladereglers (Gleichrichtermatrix) prüfen, ob die ebenfalls fast Null Ohm hat. Hier der Schaltplan:

Bild

Siehst Du die Lichtmaschine (den A.C Generator)? Von dort gehen drei weiße Kabel an einem gemeinsamen Stecker an die Gleichrichtermatrix (IC Regulator, Recitifier/Regulator). Beschriftet mit den vielen "W"s und dem Pink-Kabel. Die macht aus dem Drehstrom einen Gleichstrom. Von diesem Gleichrichter geht es (im Schaltplan ebenfalls Pink mit nur einer Ader) an den anderen Stecker. Von dort geht es mit Rot direkt zur Batterie.
Der Gegenstecker der Gleichrichtermatrix im Schaltplan hat mehrere Kabel, bezeichnet mit B, Br, sowie R. Achtung: Die Farbangaben stimmen nicht mit den tatsächlichen Aderfarben überein ! Sieht man daran, das die rote Ader anstatt bei R (für Rot) am Steckerpin "Br" (Braun) eingezeichnet wurde. Vergiss das darum, dass die Aderfarben mit den Pins der Steckerangabe im Schaltplan übereinstimmen.
Letztendlich hast Du an diesem Gegenstecker ein B (=Black=Schwarz), ein R (Rot) sowie ein Br (Braun)es Kabel. Messe darum am schwarzen Kabel, ob es eine gute Masseverbindung hat. Messe auch mal den Wert ab diesem Stecker direkt zum Batterie-Massekabel, was man direkt an die Batterie schraubt. Hier sollte es ebenfalls nicht mehr als um die 1 Ohm herum sein. 1,5 geht auch, aber halt fast Null.
Ich weiß nicht mehr wie die Gleichrichtermatrix aussieht, aber schau mal, ob dessen Gehäuse ebenfalls eine Verbindung mit Masse haben soll (zB. durch die Schrauben, womit man es festmacht, ob die mit dem Rahmen Verbindung haben).

Hintergrund des Ganzen: Ich bin als Zweitberuf Elektroniker. Es gibt sogenannte Festspannungsregler in den Größen 5,9,12,15V usw. Wenn ich zB 8V brauche nehme ich einen 5V-Regler und baue in dessen Masseverbindung entweder Dioden oder Widerstände ein (abhängig davon, ob der Strom schwankt oder konstant ist). Damit lege ich die Masse nach oben. Alles, was ich also zwischen dessen Massepin und der tatsächlichen Masse einbaue, erhöht die Ausgangsspannung. Ergo: Je schlechter Deine Masserberbindungen dieser Komponenten sind, desto höher die Ausgangsspannung vom Gleichrichter. Denn in ihm ist eine Art Spannungsüberwachung, die sich auf Masse bezieht und entsprechend regelt.

Ich hoffe daß ich Dir das einigermaßen verständlich rüberbringen konnte. Keine Ahnung ob es genau dieser Fehler ist, aber es kommt [meiner Meinung nach] nur das in Frage, oder der Spannungsregler (die Gleichrichtermatrix) ist im Eimer. Oder als dritter Punkt, dass an den Steckkontakten aller betroffenen Steckverbindungen eine oder zwei arg oxidiert sind und somit einen Übergangswiderstand (Kontaktwiderstand) haben.

Falls Du immer noch Probleme hast lade ich Dich herzlich ein bei mir vorbei zu kommen, falls Dir der Weg nicht zu weit ist (15km südl. Darmstadt) und Du schon immer mal die Bergstraße kennenlernen wolltest. 50km weiter südlich ist Heidelberg, ein sehr schönes Städchen :-) Dann gehen wir das Problem an einem Samstag gemeinsam an.

Gruß

Karsten
Ingo
Beiträge: 8
Registriert: Dienstag 7. Juni 2011, 14:04
Wohnort: 22419 Hamburg

Re: Batteriesäurekabel

Beitrag von Ingo »

Hallo Karsten, vielen Dank!
habe alles versucht, kein Erfolg. Dann habe ich zu guter letzt einen weiteren Regler besorgt, angeschlossen und ein zusätliches Massekabel angeschlossen und siehe da, es funktiniert wieder. Keine Ahnung warum. Trotzdem vielen Dank für deine Mühe.

Gruß Ingo
Ingo
karsten-30

Re: Batteriesäurekabel

Beitrag von karsten-30 »

Hallo Ingo,
hey, das hört sich gut an. Gratulation :)

Um die Ursache herauszufinden müsste man testweise mit der jetzigen Konfiguration den vorherigen Regler nochmal anschließen und messen. Wenn immer noch ok war es die Masseverbindung, die mit dem Zusatzkabel beseitigt wurde. Wenn nicht mehr ok war es der Regler. Ob Du Dir noch so viel Arbeit als Ursachenforschung machen willst, ob es Dir das wert ist, weiss ich nicht. Denke, daß Du froh bist, daß nun alles funktioniert und genug von der Bastelei hast.
Ich wünsche Dir weiterhin unfallfreie und Gute Fahrten.

Moin!

Karsten
Ingo
Beiträge: 8
Registriert: Dienstag 7. Juni 2011, 14:04
Wohnort: 22419 Hamburg

Re: Batteriesäurekabel

Beitrag von Ingo »

Hallo Karsten,
es war wirklich der Regler. Der alte hat genau 1 Jahr gehalten. :( Ich hoffe, dass der neue ( gebrauchte ) etwas länger hält. Aber jetzt bin ich ja schlauer. :D Übrigens danke für die Einladung, werde ich mal eventuell darauf zurück kommen. Schöne Gegend da unten.
Dir auch allzeit gute Fahrt.
Gruss Ingo
Ingo
karsten-30

Re: Batteriesäurekabel

Beitrag von karsten-30 »

Hallo Ingo,
Übrigens danke für die Einladung, werde ich mal eventuell darauf zurück kommen.
Aber gerne...

Will nicht das letzte Wort haben, aber nur zur Deiner Info: Ich habe vor Jahren eine Firma gefunden, die Laderegler herstellt und mir für meine Güllepumpe einen nagelneuen dort gekauft. Falls Du wieder das Problem haben solltest sag bescheid, dann gebe ich Dir die Adresse.
So, das war aber nun wirklich mein letzter Beitrag zu diesem Thema :)

Karsten
Antworten