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Ladestrom zu gering ?
Verfasst: Samstag 5. Mai 2007, 14:21
von HDR
Hallo Venturer!!
Erstmal wünsche ich euch eine schöne,entspannte Saison
Leider ist das nicht der Grund, mich mal wieder bei euch zu melden, mein Problem ist seit kurzem, wenn ich stehe oder nur mit geringen Drehzahlen(bis 3000 Touren) fahre, habe ich zu geringe Stromversorgung.
Ich babe dann mit Licht und Bremslicht teilweise noch 10 Volt auf dem Voltmeter.

Bei höheren Drehzahlen zeigt das Voltmeter über 14 Volt an.
Die Batterie scheint i.O. zu sein,denn nach Einbau einer Neuen das gleiche Problem!
Hat einer von euch schon mal ähnliches gehabt oder jemand einen Tipp??
Sollte es die Lichtmaschine sein, währe ich euch Dankbar, mir kurz den Ausbau zu Messzwecken zu erklären..
Eins noch, ich weiß nicht ob das normal ist, wenn der Motor läuft, und ich das
Minuskabel an der Batterie abklemme, geht der Motor aus, normal??
Ladespannung
Verfasst: Samstag 5. Mai 2007, 18:20
von Hartmut
hallo Heinz Dieter,
vermutlich sind Wicklungen der Lichtmaschine angeschmort und geben nicht mehr die volle Leistung. Das kannst du zunächst auch ohne Ausbau der Lichtmaschine prüfen: nimm auf der linken Seite des Motorrads das Verkleidungsteil unterhalb der Sitzbank ab. Dann kannst du einen Kabelstrang finden, der vom Zwischengetriebe nach oben am Rahmen entlang (vor dem Tank) vorbeiführt. Oben ist eine Steckverbindung (3 weiße Kabel), die kannst du lösen. Dann kannst du mit einem Ohm-Meter die Widerstände zwischen den einzelnen Adern messen (siehe Werkstatthandbuch). Der Widerstand sollte jeweils ca. 0,42 Ohm (+- 15%) betragen. Als zweites musst du überprüfen, ob nicht eine der Wicklungen einen Masseschluss hat. Dazu misst du jede dieser drei weißen Adern einzeln folgendermaßen: einen Anschluss des Ohmmeters am weißen Kabel, der andere Anschluss am Rahmen (oder Motor) = Masse anschließen/hinhalten. Wenn das Messgerät dabei einen kleinen Widerstand oder gar 0 anzeigt, ist die entsprechende Wicklung durchgebrannt und hat Masseschluss.
Um die Lichtmaschine auszubauen, musst du den linken Schutzbügel und den Deckel des Zwischengetriebes abbauen (damit du die Kabel dahinter aus der Halterung lösen kannst). Die oben genannte Steckverbindung lösen, ebenfalls die Steckverbindung vom Impulsgeber (das Kabel verläuft parallel zum Ladekabel). Damit nicht zuviel Öl ausläuft, machst du am besten gleichzeitig einen Ölwechsel, d.h. lässt das Öl ab. Dann kannst du den linken Motordeckel entfernen, nachdem du rundum alle Imbusschrauben gelöst hast. (Vorsichtshalber vorher eine neue Deckeldichtung besorgen!!)
Die Lichtmaschine ist im Deckel mit drei Kreuzschlitzschrauben gesichert, die nur mit einem Schlagschrauber zu lösen sind, ohne den Kopf zu vermurksen! Den Deckel dabei auf eine weiche Unterlage legen, damit er keine Kratzer bekommt.
Zu deiner Frage, warum der Motor ausgeht, wenn du das Minuskabel von der Batterie löst:
das Minuskabel der Batterie ist mit dem Rahmen verbunden, der sozusagen die "Erdung" für die gesamte Elektrik darstellt. Wenn du das Kabel löst, funktioniert die gesamte Elektrik nicht mehr! Außerdem kann es einen Reglerschaden geben.
Viel Erfolg und Gruß
Hartmut
Verfasst: Samstag 5. Mai 2007, 20:15
von HDR
Hallo Hartmut
Herzlichen Dank für deine ausführliche Diagnose/Arbeitsanleitung, ich denke ich nehme mir mal einen Nachmittag(ob das reicht?)und teste nach deiner Anleitung.
Auch dir, Ubootpit schönen Dank für deine Antwort, nur musst du mir mal erklären, wie D U eine Batterie wechselt, ohne die Pole zu lösen?
Hast du Daten über den Ladestrom im Verhältnis zur Drehzahl?
Danke,Danke euch und ein schönes Wochende

Ladespannung
Verfasst: Samstag 5. Mai 2007, 20:32
von Hartmut
An der Batterie kannst du nur die Ladespannung messen, für die Messung des Stroms müsste man ein Amperemeter nicht parallel zu den Polen, sondern in den Stromkreis schalten.
Gruß und ebenfalls schönes Wochenende,
Hartmut
Verfasst: Sonntag 6. Mai 2007, 10:59
von BigBoss
Hartmut hat recht, nicht parallel sondern in reihe.
Das heißt das eine Ende des Amperemeters kommt an die Batterie und das andere Ende am Stromkabel, so dass das Messgerät dazwischen hängt. Dabei ist es egal ob du den Plus- oder Minuspol nimmst.
Von HDR
Eins noch, ich weiß nicht ob das normal ist, wenn der Motor läuft, und ich das
Minuskabel an der Batterie abklemme, geht der Motor aus, normal??
Natürlich mußt du die Klemmen der Batterie lösen um die Batterie auszubauen.
Dein Frage war aber, warum der Motor ausgeht, wenn man die Batterie abklemmt?
Mein Antwort bezog sich auf deine Frage und nicht, wie baue ich eine Batterie aus.
Das mit dem Abklemmen der Batterie würde ich trotzdem mal sein lassen, da durch kann man schon mal die Elektronik durcheinander bringen und der Motor geht aus.
Verfasst: Montag 7. Mai 2007, 18:45
von HDR
So,
habe die Lichtmaschine geprüft, es scheinen 2 Wicklungen defekt zu sein, da sehr geringe Wiederstände angezeigt werden.
Es wäre sehr hilfreich für mich, wenn ihr mir noch schreiben könntet, wo der Regler zu finden ist.

Regler
Verfasst: Dienstag 8. Mai 2007, 15:44
von Hartmut
Der Regler sitzt auf der linken Seite des Motorrads innen am Rahmen auf Höhe der Beifahrer-Fußraste.
Gruß
Hartmut
Verfasst: Mittwoch 9. Mai 2007, 20:10
von HDR
Hallo nochmals,
der Regler scheint auch nicht richtig zu arbeiten, hat hier jamand einen Einkaufstip, wo man so ein Teil am günstigsten bekommt???
Andere Frage ist, mir ist von einem Spezi ein anderer Regler(neu, aber ich
glaube, das dass Teil von einer großen Honda sein soll) für 150 ? angeboten
worden, was würdet ihr machen????

Regler
Verfasst: Mittwoch 9. Mai 2007, 20:58
von Hartmut
Ich würde lieber einen passenden Original-Regler besorgen, z.B. hier:
http://www.bike-teile.de/index.php?seit ... lid=275040
oder einen für die Vmax 1985, die die gleiche Elektrik hat wie die Venture:
http://www.teilweise-motorrad.de/gebrau ... 53415.html
oder
http://cgi.ebay.de/REGLER-NEU-FUR-XV-VI ... dZViewItem
oder, wenn du etwas Geduld hast und du etwas Englisch kannst:
http://cgi.ebay.com/ebaymotors/Yamaha-V ... enameZWDVW
(ich habe schon viele Teile bei ebay.com (USA) für die Venture besorgt)
oder:
http://cgi.ebay.com/ebaymotors/1983-Yam ... enameZWD1V
Das sind wenigstens die Original-Teile und sind bezahlbar. Die meisten Verkäufer verlangen die Bezahlung über PayPal (wo ich auch angemeldet bin). Bei PayPal (geht übrigens bei ebay-Deutschland auch!) braucht man sich nur mit einer Kreditkarte anzumelden, dann geht alles ganz einfach.
Viel Erfolg und Gruß
Hartmut
Regler
Verfasst: Mittwoch 9. Mai 2007, 21:02
von Hartmut
Nachtrag: Der Dollarkurs ist zur Zeit sehr günstig, 50 Dollars = 37 EUR!!
Gruß Hartmut
Verfasst: Samstag 12. Mai 2007, 23:20
von HDR
Hallo Hartmut!
Ich möchte dir ausdrücklich danken für deine fachkundigen Infos!!!
Ich habe die Lichtmachine ausgebaut und siehe da, es sind einigen Wicklungen verschmort. Ich werde sie neu wickeln lassen und hoffen, dass es damit erledigt ist.
Wenn ich richtig liege, wohnst du ja gar nicht sooooo weit von mir( Osnabrück)
wie sieht es mit einerm Kaffee aus??
Ladespannung
Verfasst: Sonntag 13. Mai 2007, 20:05
von Hartmut
Hallo Heinz Dieter,
danke für dein freundliches Angebot, aber ich wohne doch etwas weiter weg, in 79848 Bonndorf (Südschwarzwald, an der Schweizer Grenze).
Ich helfe gerne weiter, wo ich kann. Meine Venture war ziemlich vergammelt, als ich sie vor 4 Jahren kaufte, und ich habe inzwischen so ziemlich alle Teile in der Hand gehabt.
Die Lichtmaschine an sich ist technisch gesehen in Ordnung, das Problem der Überhitzung ergibt sich, wenn nicht mindestens Öl bis zu drei Viertel in der Höhe am Schauglas sichtbar ist. Wenn weniger drin ist, macht es dem Motor nichts aus, aber die Lichtmaschine taucht dann nicht mehr so tief ins Öl und das Spritzöl reicht dann nicht für die Kühlung der oben liegenden Wicklungen. (Schau nach, es sind die oberen Wicklungen, die verschmort sind!)
Der Nachteil des hohen Ölstandes ist, dass vermehrt Öl über die Kurbelgehäuseentlüftung in den Luftfilterkasten gelangt und dann vor allem auf der linken Seite den Vergaser verölt. Mir macht das inzwischen nichts aus.
Noch ein Tipp:
Da du den Limadeckel sowieso abmontiert hast, dann schau mal nach, ob die Zentralschraube des Magnetschwungrades in der Mitte ein kleines Loch hat, durch das die Lichtmaschine über die Kurbelwellenbohrung auch noch mit Spritzöl versorgt wird. Frühe Modelle hatten z.B. dieses Loch noch nicht.
Allzeit gute Fahrt,
Hartmut
Verfasst: Dienstag 15. Mai 2007, 19:06
von HDR
Hallo Hartmut,
das würde in der Tat mein teuerster Kaffee werden, schade eigendlich.
Du kennst dich aber wirklich sehr, sehr gut mit der Venture aus!!!
Bei der Demontage der Lima habe ich in der Tat verölte Vergaser auf der linken Seite vorgefunden, wenn du Recht hast, brauche ich mir ja zuminderst
diesbezüglich keine Gedanken mehr machen. Bohrung in der Zentralschraube ist immerhin schon vorhanden. Ich habe da aber auserdem noch ein dickes Problem seit der Anschaffung(Anfang 2006) meiner Venture, sie verliert Motoröl, am Tag ein Fleck so groß wie ein 5 Markstück.
Mein Schrauber meint, es währe die Dichtung von der Kardanwelle und das der Motor raus müsse!?
Hast du noch einen Tip auf Lager??
Verfasst: Dienstag 15. Mai 2007, 20:18
von Hartmut
Hallo Heinz Dieter,
die Diagnose deines Schraubers könnte richtig sein, aber versuche erst mal, die Ölspur am Motor genau zu verfolgen (gründliche Reinigung, dann täglich nachsehen). Am besten ein großes Stück Karton unter das Motorrad legen, das saugt das Öl auf und du kannst erkennen, von wo das Öl tropft.
Ich habe den Motor schon zweimal ausgebaut und möchte es nicht nochmal tun! Es sind so viele Vor- bzw. Nacharbeiten zu machen, dass man mehrere Tage Zeit braucht. Das zweite Mal konnte ich die Maschine in einer Werkstatt auf eine Hebebühne stellen und nach den Demontage-Arbeiten der ganzen Aggregate und Leitungen haben wir den Motor mit Hilfe eines Kranes heraus gewuchtet (und auch wieder eingebaut).
Die von dir beschriebene Ölundichtigkeit trat bei meiner Maschine noch nicht auf (80.000 Km), wenn du Glück hast, ist nur irgendein Seitendeckel undicht.
Viel Erfolg bei der Leck-Suche,
Hartmut